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C a n t a  S t o r i a
mit
Sibylle Schaible (Sopran) & Rainer Luckhardt (Mandora)
 
von

Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert, Louis Spohr, Carl Maria von Weber,   Johann Franz Xaver Sterkel, Johann Georg Schinn, Leonhard de Call, Emilie Zumsteeg
"An die Mandor"
Lieder der Klassik und Romantik für Sopran und Mandora
Dieses Programm bietet eine sehr besondere Auswahl an Liedern deren Begleitung ausschließlich auf der Mandora gespielt wird. Was also ist eine Mandora?

Die Mandora (oder auch Gallichon) ist eine Form der Laute, die sich im gesamten 18. Jahrhundert im süddeutsch-österreichischem Raum großer Beliebtheit erfreute. Sie war/ist weniger kompliziert zu spielen, als ihre große Schwester, die 13-chörig Barocklaute, deren Stern bereits zu verblassen begann. Ihre Stimmung war der der gleichzeitig häufig gespielten Gitarre gleich, so dass die Mandora auch an Stelle einer Gitarre eingestezt werden konnte. Besonders geschätzt war die Mandora neben solistischer Musik auch als Begleitinstrument zu Liedern. So sind uns in etlichen zeitgenössischen Manuskripten zahlreiche Lieder mit Mandorabegleitung überliefert. Darunter nicht nur Originalkompositionen, nein, es gibt darüber hinaus auch Bearbeitungen u. A. von Arien aus Mozart-Opern, in denen der Begleitpart von einer Mandora ausgeführt wurde.  Auch Franz Schubert und Carl Maria von Weber haben selbst Gitarre gespielt, und es gibt von beiden einige Gitarrensätze zu ihren Liedern.

Zum Programm:

Wir sind in der Zeit um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Das Programm beginnt mit einem Lied von Johann Georg Schinn mit dem Titel „An die Mandor“, in dem gleich die ganz großen Gefühle eine Rolle spielen. „Wenn ich einsam Tränen weine, O, so weint ein fühlend Herz!“

Wir brechen also auf zu einer Tour durch die menschliche Seele, in der sowohl tiefste Depression als auch größte Lebenslust ihren Ausdruck finden. Heißt es doch im darauf folgenden Lied „Willkommen, lieber schöner Mai!“, und kurz danach, in Franz Schuberts Lied Am See „beschleicht sie Seele banges Weh“ und er möchte vor „Schmerzenslust schier vergeh’n“.
Wie es sich für die Romantik gehört, spielt die Nacht eine herausragende Rolle in den Liedern. So wandert Schubert nächtens durch die Natur „Ich auf der Erd’, am Himmel du, wir wandern beide kräftig zu“. In weiteren Nachtliedern fahren die Gefühle weiterhin Achterbahn, mal in sanft-friedlicher Nachtbetrachtung, um schließlich das ersehnte Morgenrot mit einem Morgenlied begrüßen zu können. Doch auch am Tage macht der geplagten Seele die „Sehnsucht der Liebe“ zu schaffen. Erholung kommt kurz bei dem Gedanken daran, wie es wäre „wenn ich ein Vöglein wär“. Erst ganz zum Schluss gewinnt das Leben wieder die Oberhand in Franz Xaver Sterkels Einladung zum Tanz.

Ein solcher Parforce-Ritt durch die Gefühle braucht natürlich auch Verschnaufpausen. Und so sind im ganzen Programm an passenden Stellen immer wieder kleine Solostücke für Mandora eingeflochten, quasi als musikalische Ruhepunkte in all der Aufregung. Zudem gibt es ein paar erläuternde Texte im Verlaufe des Programms.
 
Schmeichelnde Flöten laden uns ein,
Freunde, zu treten traulich in Reih’n.
Auf, wählt aus dem blühenden Kranze
der Mädgen ein freundliches Kind,
und schwebet in wirbelndem Tanze
leicht über den Saal wie der Wind!“
Españoletas
Lieder und Tänze des 17. Jahrhunderts aus Spanien und Lateinamerika
Spanien im 16. und 17. Jahrhundert war voller Musik. Auf der einen Seite gab es unendlich viele Kirchenmusik im Reich der Reyes Catolicos. Aber parallel dazu, und nicht weniger präsent die Musik des Volkes, der einfachen Leute: Eingängige Villancicos, feurige Tänze, und natürlich Liebeslieder ohne Zahl.

Populäre Instrumente für solistische Musik, aber auch zur Liedbegleitung waren besonders die Gitarren und Harfen......
......was natürlich, neben den reichlich vorhandenen Quellen mit wunderbarer Musik, sofort unser Interesse geweckt, und zu diesem Programm geführt hat.

Dies Programm enthält Musik von Lucas Ruiz de Ribayaz, Gaspar Sanz, Diego Fernandez de Huete, Luis de Briceño, und anonymen Autoren. Darunter viele damalige "Hits" wie Canarios, Villanos, Marizapalos, Tarantelas und Jacaras, sowie gefühlvolle und fetzige Lieder aus diversen Cancioneros und Liederbüchern.
Das pralle Leben also aus dem Siglo d'Oro, gemischt mit vielerlei musikalischen Gewürzen aus den spanischen Kolonien in Südamerika, insbesondere Musik aus dem Codex Trujillo.